DER AUTOR Wasser Strand pure Natur Island hat davon jede Menge Der langjährige Bild Bild am Sonntag Ressortleiter Technik Auto Carsten Paulun 50 der mittlerweile als freier Autor arbeitet hat die Insel im Nordatlantik schon dreimal besucht Faszi niert war er nicht nur von der rauen Schönheit sondern auch von der ungeheuren Kraft der Natur die man fast überall auf Island spüren kann Dass Island seinen Gesamtenergiebedarf nur zu knapp 80 Prozent EU Durchschnitt unter 15 Prozent mit Erneuerbaren deckt liegt vor allem am Einsatz fossiler Brennstoffe für den Verkehr Hier greift ein weiteres Pro jekt der ehrgeizigen Isländer der Ausbau von Wasser stoff als Energieträger vor allem im Verkehr Die Herstellung von Wasserstoff ist zwar besonders energie aufwendig aber klimafreundliche Energie haben die Is länder ja reichlich Mit dem gewonnenen Wasserstoff sollen dann Benzin und Diesel im Straßenverkehr aber auch in der Fischerei abgelöst werden Doch auch kon ventionelle E Mobilität soll forciert werden zum Beispiel mit dem Ausbau von Ladestationen Ab 2050 will Island komplett auf fossile Energieträger verzichten so wie es sich für eine durch und durch grüne Batterie Europas ge hört Aussiedlerin Katja Laun und ihrem Mann Freyr dürf te das gefallen Mit diesem schlagkräftigen Argument soll ener gieintensive Industrie angelockt werden Wie die Aluminiumverhüttung die inzwischen für mehr als 50 Prozent des Gesamtstromverbrauchs verantwortlich ist Aber auch internationale Rechenzentren siedeln sich auf Island an Neben günstigem und vor allem CO2 neutralem Strom gibt es auf Island gut ausgebildete und technikaffine Mitarbeiter Und ein weiterer Bonus von Mutter Natur Bei einer Jahresdurchschnittstempe ratur von sieben Grad wird die Kühlung der sensiblen Elektronik gleich frei Haus mitgeliefert Zudem zählt das isländische Stromnetz zu den stabilsten der Welt Mit der Industrie wächst auch Islands Energie hunger sodass die bestehenden Geothermie und Was serkraftanlagen erweitert oder neue gebaut werden müssen was in der Regel Eingriffe in die empfindliche Natur der Insel bedeutet So wie das 2006 in Betrieb gegangene Kárahnjúkar Wasserkraftprojekt Europas höchste Staumauer fast 200 Meter wurde errichtet ein Hochland überflutet alles um Strom für eine Alumini umhütte zu liefern Entsprechend groß war der letzt lich erfolglose Widerstand Eine mögliche Lösung Ausbau der Windenergie Aktuell drehen sich nicht einmal eine Handvoll Windräder auf Island Im sehr dünn besiedelten Nordosten weht ein stetiger Wind ein guter Standort für neue Windparks die mehrere Terrawatt Strom liefern könnten 100 Prozent zulegen Insgesamt soll die Stromproduktion Islands aus Wasser und Windkraft sowie Geothermie von derzeit 18 auf 36 Terrawattstunden pro Jahr verdoppelt werden Denn so der Wunsch der Regierung Island soll von dem welt weiten Stromhunger profitieren und seinen klimaneutral erzeugten Strom exportieren Am liebsten nach Europa Dazu wird seit 2011 das längste Unterwasser Stromkabel der Welt geplant Der IceLink soll von Island ins 1 170 Ki lometer entfernte Schottland führen Über diese Strom autobahn sollen dann ab 2024 jährlich mehr als fünf Terrawattstunden Elektrizität nach Europa verkauft wer den Sicherlich kein schlechtes Geschäft bei derzeit um etwa drei Prozent jährlich steigenden Strompreisen Ausbaufähig Gerade mal zwei Windräder hat der nationale isländische Energieversorger Landsvirkjun im Einsatz global 19

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