Soeben beginnt ein glücklicher Tag im Jahr 2381 Die Morgensonne steht schon hoch genug um die obersten fünfzig Stockwerke von Urban Monad 116 zu berühren Mit diesen Sätzen beginnt der Roman Ein glück licher Tag im Jahr 2381 von Robert Silverberg 1971 schrieb er ihn und selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat ahnt man dass der schöne Schein trügt Beim Urban Monad 116 handelt es sich um ein drei Ki lometer hohes Gebäude in dem Hunderttausende von Menschen hausen die es bis zu ihrem Tod nicht mehr verlassen werden Sollte einer von ihnen auf die Idee kommen dass es doch herrlich wäre einmal das Meer zu sehen wird er wegen antisozialen Verhaltens ver urteilt Den Rest kann man sich denken Postapokalyptische Welten Eine wenig beglückende Vision zukünftigen Zu sammenlebens im urbanen Raum und recht typisch für die städtischen Entwürfe die Science Fiction Autoren seit Anbeginn des Genres zeichneten Folgt man ihren Ideen werden folgende Generationen zumeist in einer postapokalyptischen Welt unter einem totalitären Re gime leben in klaustrophobischen Megacitys unter der Erde wie in Hugh Howeys Silo oder wie bei Isaac Asi mov unter Kuppeln in winzigen Conaps wie bei Philip K Dick oder in zeltähnlichen Hotellos wie bei Kim Stanley Robinson Keine schöne Vorstellung kei ne schöne neue Welt Da kann man schon einmal die schlichte Frage stellen warum die Mehrheit der Romanciers die Zukunft der Metropolen so schwarzmalt Sicherlich liegt es nahe zu vermu ten dass Erzählungen über die Zukunft die Ängste der Gegenwart spiegeln In den 70er Jahren wuchs die Erkenntnis über Be völkerungsentwicklung Industrialisierung Umweltverschmutzung und Ressourcenzerstö rung 1972 stellte der Club of Rome seinen Bericht Die Grenzen des Wachstums vor im gleichen Jahr fand die Weltumweltkonferenz der Vereinten Nationen statt die als der Beginn der internationalen Umweltpolitik gilt Darauf folgten Initiativen der Zivilbevölkerung Än derungen in der Gesetzgebung ein direkter Einfluss auf den Städtebau und auf die Fantasie von Autoren die in den 70ern geradezu in Dystopien schwelgten Womit natürlich nicht erklärt wäre warum H G Wells und Ju les Verne schon zu ihren Lebzeiten Luftverschmutzung Kommerzialisierung und Wohnungsnot beschrieben Die Stadt als perfekte Kulisse für Zukunft Wahr ist Seit der Industrialisierung ist die Stadt die perfekte Kulisse um die Folgen der Automatisierung darzustellen Aber auch den technischen Fortschritt Jules Verne fantasierte 1863 über Gas Cabs vier Jah re zuvor hatte Étienne Lenoir den Gasmotor zum Patent angemeldet So gesehen funktionalisieren Science Fic tion Autoren die Metropole Als Kritik an der Gegenwart als Mittel der Handlung und als Möglichkeit Erfindun gen und Entwicklungen zu Ende zu denken Leider ist das nur meist kein erbauliches Ende Wobei man auch erwähnen sollte dass die Über treibung zum Science Fiction Genre gehört wie das Grauen zur Horror Literatur Narrative Konflikt und Spannungserzeugung lautet die wissenschaftliche For mulierung dafür allerdings könnte man auch ganz simpel formulieren Katastrophen machen einfach mehr Spaß Besonders in der Stadt Ein paar Beispiele auf den nächsten Seiten 49 in bewegung
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